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06. August 2019

LVÖ Bayern zur Machbarkeitsstudie im Auftrag der Grünen-Landtagsfraktion „30% Ökolandbau in Bayern im Jahr 2030“ Ausbauziele sind erreichbar – entschiedenes Handeln notwendig

Aus Sicht der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ Bayern) bestätigt die heute vorgestellte Machbarkeitsstudie mit Marktdaten und Fallbeispielen aus dem In- und Ausland im ...
Auf dem Bild: 30%

Aus Sicht der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ Bayern) bestätigt die heute vorgestellte Machbarkeitsstudie mit Marktdaten und Fallbeispielen aus dem In- und Ausland im Auftrag der Grünen im bayerischen Landtag, dass die im neuen Bayerischen Naturschutzgesetz formulierten Ziele für den Ausbau des Ökolandbaus erreichbar sind. Notwendig ist entschiedenes Handeln aller Akteurinnen und Akteure sowie ein ganzheitlicher politischer Ansatz.

Beste Voraussetzungen für mehr Bio in Bayern

Die Studie zeigt die guten Voraussetzungen für ein weiteres dynamisches Wachstum des Ökolandbaus und der Biobranche in Bayern auf, sowohl was die landwirtschaftliche Erzeugung, als auch die Verarbeitung und die Vermarktung anbetrifft. „Bayern verfügt bereits über gut ausgebaute Strukturen im Anbau, in der Verarbeitung und im Handel mit Bio-Lebensmitteln“, fasst Hubert Heigl, erster Vorsitzender der LVÖ Bayern zusammen und betont die Leistungen der in Deutschland und Bayern etablierten Verbände für funktionierende Wertschöpfungsketten. „Durch klug abgestimmte und konsequent umgesetzte Maßnahmen können wir in den nächsten Jahren auch in denjenigen Bereichen, in denen das Potenzial bisher noch nicht ausgeschöpft wird, entscheidende Fortschritte machen und die gesetzten Ziele erreichen“, so Heigl weiter.

Außer-Haus-Verpflegung und Lebensmittelhandwerk mit großem Potenzial

Auf der Absatzseite gilt dies aus Sicht der LVÖ Bayern in besonderem Maße für die Außer-Haus-Verpflegung (Gemeinschaftsverpflegung und Individualgastronomie) sowie das Lebensmittelhandwerk. Wie die Studie richtig aufzeigt, liegt in der vermehrten Verwendung von Bio-Lebensmitteln in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung ein wichtiger Hebel, um die Nachfrage nach bayerischen Bio-Produkten zu steigern. Ein gemeinsam mit der Branche zu entwickelndes ‚Aktionsprogramm Öko in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung‘ mit entschiedenen Zielvorgaben und praxisnahen Konzepten, wie sie die Autorinnen und Autoren der Machbarkeitsstudie empfehlen, wäre auch aus Sicht der LVÖ ein wichtiger Ansatz. Gleiches gilt für die vorgeschlagene ‚Mittelstandsinitiative bayerische Öko-Ernährungswirtschaft‘, bei deren Ausarbeitung auch das Wirtschaftsministerium gefragt ist.

Private Nachfrage durch bessere Information weiter steigern

Um die private Nachfrage nach bayerischen Bio-Produkten noch weitere anzukurbeln, muss die breite Öffentlichkeit noch besser über Bio-Lebensmittel und deren Beitrag zu einem nachhaltigen Lebensstil informiert werden. Die Bedeutung einer eindeutigen, faktenbasierenden und nicht relativierenden Kommunikation wird in der Studie aus Sicht der LVÖ zu Recht hervorgehoben. „Bewährte Instrumente wie die Bio-Erlebnistage und das Bayerische Bio-Siegel müssen fortgesetzt und in ein noch umfassenderes Kommunikationskonzept eingebettet werden, fordert Heigl.

Ganzheitliche Politik für Bio in Bayern fortsetzen

Der Fokus der nun vorgelegten Studie liegt auf der weiteren Entwicklung des Markts für Bio-Produkte und den dafür notwendigen Maßnahmen und strukturellen Veränderungen. Gleichzeitig wird durch die Seite 2 von 2 Ausführungen deutlich, dass zur Erreichung der Ausbauziele auch in weiteren Bereichen Veränderungen notwendig sind, allen voran in der Forschung und Bildung. „Wir brauchen eine deutliche personelle, finanzielle und inhaltliche Stärkung des Öko-Sektors in der Landesanstalt für Landwirtschaft sowie in den verschiedenen Institutionen der Aus- und Fortbildung in Landwirtschaft und den nachgelagerten Bereichen“, macht Heigl deutlich. „Der ganzheitliche Ansatz der bayerischen Politik für den Ökolandbau muss weiterentwickelt werden – wichtige Grundlage hierfür wäre eine Evaluierung des bisher Erreichten in allen relevanten Handlungsfeldern“, so Heigl weiter.

Die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ Bayern) vertritt als Dachverband der Öko-Verbände Bioland, Naturland, Biokreis und Demeter die Interessen des Ökolandbaus in Bayern. Der Ökolandbau und die Öko-Lebensmittelwirtschaft in Bayern stehen für mehr als 50.000 Beschäftigte, mehr als 3 Milliarden Euro Jahresumsatz, rund 10.000 landwirtschaftliche Öko-Betriebe auf rund 350.000 ha Fläche und fast 4000 Öko-Verarbeitungs- und Handelsbetriebe. Mehr Informationen: www.lvoe.de