LVÖ Bayern zur heutigen Landtagssitzung: Gesetzespaket ist ein großer Schritt für die Artenvielfalt
Politik trägt wissenschaftlichen Erkenntnissen Rechnung
Zur heutigen Annahme des Volksbegehrens Artenvielfalt in erster Lesung durch den bayerischen Landtag kommentiert Hubert Heigl, erster Vorsitzender der LVÖ Bayern: „Der soeben erschienene Bericht des Weltbiodiversitätsrats hat uns erneut vor Augen geführt, wie dramatisch der weltweite Artenschwund ist. Mit der Annahme des Volksbegehrens und den darüber hinaus auf den Weg gebrachten Gesetzesänderungen trägt die bayerische Politik dieser Erkenntnis Rechnung, was wir als Vertretung der Bio-Bäuerinnen und –Bauern in Bayern sehr begrüßen“.
Runder Tisch mit guten Ansätzen - Biobauern stellen sich der Verantwortung
Durch die Arbeit am Runden Tisch unter Leitung von Landtagspräsident a. D. Alois Glück sei es gelungen, mit dem Volksbegehren verbundene Umsetzungsprobleme und Härten zu lösen oder abzumildern. „Wir bedanken uns ausdrücklich dafür, dass wir am Runden Tisch mitarbeiten durften“, betont Heigl. Die LVÖ habe diese Möglichkeit konstruktiv genutzt und sich im Sinne ihrer Mitgliedsbetriebe für praxistaugliche Lösungen eingesetzt. Nun müssten sich die im sogenannten „Versöhnungsgesetz“ formulierten Regelungen, z.B. zur regionalen Anpassung des Walzverbots, in der Praxis bewähren. Auch für Bio-Bäuerinnen und Bauern werde es Einschränkungen geben. „Da wir uns unserer Verantwortung für die Bewahrung unserer Lebensgrundlagen bewusst sind, nehmen wir diese in Kauf“, so Heigl weiter. Positiv sei es, dass die Staatsregierung bei Themen wie dem gesetzlich verankerten Verbot des Anbaus gentechnisch veränderter Pflanzen oder der Lichtverschmutzung noch über den Inhalt des Volksbegehrens hinausgeht. „In anderen Bereichen, wie dem Flächenverbrauch, muss die vielbeschworene gesamtgesellschaftliche Aufgabe noch mit konkreten Maßnahmen unterlegt werden“, fordert Heigl.
Ökolandbau-Ziele durch kluge Politik erreichen
Dies gelte auch für den Ausbau des ökologischen Landbaus. „Das im Volksbegehren formulierte Ausbauziel wird sich nicht von selbst erfüllen“, stellt Heigl fest. Notwendig sei ein durchdachter Maßnahmenmix und eine konsequente Umsetzung. Deutlich mehr regionale Bio-Lebensmitteln in Kantinen, Marketingmaßnahmen und die bereits erfolgte Ausweisung weiterer Öko-Modellregionen seien wichtige Ansätze für Bewusstseinsbildung und die Förderung der Nachfrage nach heimischen Bio-Produkten. „Besonders wichtig für die langfristige positive Entwicklung des Ökolandbaus in Bayern ist jedoch, dass die ökologische Landwirtschaft in den Bereichen Bildung, Forschung und Beratung deutlich stärker als bisher berücksichtigt wird – nur mit einem entsprechenden Einsatz an Mitteln und Personal sind die Ausbauziele zu erreichen“, macht Heigl deutlich und begrüßt ausdrücklich, dass die Fraktionen von CSU und Freien Wählern in ihrem heute eingebrachten Antrag diese Punkte aufgreifen.