Gentechnik? Nicht auf unseren Äckern und Tellern!
Der Umweltausschuss des EU-Parlamentes stimmt in wenigen Tagen über den Gesetzesentwurf der EU-Kommission zur Deregulierung der neuen Gentechnik im Pflanzenbau ab. Die Gesetzesvorlage plant eine weitreichende Aufhebung von Kontroll- und Kennzeichnungs- pflichten für mit der Genschere veränderte Pflanzen. Die Saatgutkonzerne werden den Markt mit patentierten Sorten überschwemmen und dadurch ihre Profite auf Kosten der Wahlfreiheit der Bäuerinnen und Bauern wie auch von Verbraucherinnen und Verbraucher steigern. Dem darf das Europaparlament nicht zustimmen.
Kennzeichnungspflicht gefährdet
Unter anderem sieht der Entwurf vor, dass mit der Genschere veränderte pflanzliche Organismen künftig nicht mehr gekennzeichnet werden müssen. Verbraucherinnen und Verbraucher könnten sich dann nicht mehr für gentechnikfreie Lebensmittel entscheiden. Auch die Risikoprüfung vor der Ausbringung von mit der Genschere veränderten Saatgutes soll entfallen. Dadurch wird das hohe Gut des Vorsorgeprinzips ausgehebelt. Einmal in die Natur ausgebracht, können sich gentechnisch veränderten Pflanzen mit anderen kreuzen, ihr Erbgut kann sich unkontrolliert verbreiten.
Keine Zulassung der Genschere im Bio-Bereich
Auf keinen Fall darf die Genschere im Bio-Bereich zugelassen werden, wie zuletzt von der Bericht-erstatterin im EP-Umweltausschuss gefordert. Der Umweltsprecher der EVP-Fraktion, Peter Liese, will ebenfalls für diese Freigabe stimmen und das gegen den ausgesprochenen Willen der Bio-Branche und von Verbraucherinnen und Verbrauchern. „Wir fordern ein klares Nein der EP-Abgeordneten zur Deregulierung der neuen Gentechniken, vor allem zur Zulassung im Bio-Bereich – zum Schutz von Bäuerinnen und Bauern, von VerbraucherInnen und Verbrauchern und zum Schutz der Natur“, appelliert Thomas Lang, erster Vorsitzender der LVÖ Bayern e.V., an die bayerischen Europa-Abgeordneten.
Keine Patentierung von Saatgut
Von der Deregulierung profitieren würden vor allem die großen Saatgutkonzerne, die gentechnisch verändertes Saatgut patentieren lassen würden. Landwirte könnten dann kein eigenes Saatgut nachbauen, sondern müssten teure Patentgebühren zahlen. Am Ende schlüge dies auch bei den Lebensmittelpreisen zu Buche. Auch dies gilt es zu verhindern.
Grüne Woche in Berlin
Auf der Grünen Woche in Berlin wird die LVÖ mit einem Stand in der Bayern-Halle vertreten sein. Die Gelegenheit nutzen wir, um PolitikerInnen von unserem Standpunkt zu überzeugen. Am Samstag, 20.01. findet die jährliche „Wir haben es satt!“-Demo in Berlin statt. Dort werden viele Tausende unser Anliegen