Bayern braucht eine Öko-Prämie für Almflächen
Heute fand im Arzmoosgebiet der Gemeinde Flintsbach am Inn im Landkreis Rosenheim die vom Almwirtschaftlichen Verein Oberbayern alljährlich abgehaltene Hauptalmbegehung statt. Thomas Lang, Vorsitzender der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ) war dabei und überzeugte sich vor Ort davon, dass Almwirtschaft und ökologischer Landbau ideal zusammenpassen.
Thomas Lang, erster Vorsitzender der LVÖ:
„Die Leistung der Bergbäuerinnen und Bergbauern für unsere Gesellschaft ist immens und ihre Arbeit oft mit großen Anstrengungen verbunden. Sie produzieren wertvolle Nahrungsmittel und leisten dabei einen unschätzbaren Beitrag zum Erhalt von blühenden Bergwiesen, auf denen seltene Pflanzen und Tiere ein Refugium finden. Die extensive Bewirtschaftung der Almen und Alpen ist nah dran an der ökologischen Wirtschaftsweise. Für eine Umstellung auf Bio wären nur ein paar wenig Anpassungen nötig – von denen allerdings sowohl Bewirtschafter als auch alpine Pflanzengesellschaften profitieren würden.
Viele Bergbäuerinnen und Bergbauern wollen diesen Schritt gehen und sowohl ihre Alm als auch ihren Talbetrieb auf Bio umstellen. Doch dem steht aktuell die bayerische Förderpolitik im Weg: Auf Almflächen darf keine Öko-Förderung beantragt werden. Das schließt auch die Umstellung des Talbetriebes aus, da nach bayerischen Fördervorgaben für die ökologische Landwirtschaft immer der Gesamtbetrieb umgestellt werden muss. Letzteres ist gut und richtig so. Für die höheren Anforderungen der ökologischen Bewirtschaftung muss es deshalb endlich auch auf den Almen einen finanziellen Ausgleich geben, also eine Öko-Prämie auf Alm- und Alpflächen. Ich bin mir sicher, dass die Fläche der ökologisch bewirtschafteten Bergweiden dann in Kürze rasch anwachsen würde und wir dem Ziel 30% Ökolandbau bis 2030 wieder ein Stück näherkämen.“