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28. Juli 2023

Bio-Gemüse und Bio-Fleisch sucht neue Märkte

Gestern besuchte auf Einladung der LVÖ Bayern e.V. Martin Schöffel, CSU-Landtagsabgeordneter, den Biokreis-Hof Bio-Ritter in Marktleuthen. Betriebsleiter Andreas Ritter baut Bio-Gemüse an und betre...

Gestern besuchte auf Einladung der LVÖ Bayern e.V. Martin Schöffel, CSU-Landtagsabgeordneter, den Biokreis-Hof Bio-Ritter in Marktleuthen. Betriebsleiter Andreas Ritter baut Bio-Gemüse an und betreibt eine Angus-Rinderzucht sowie Hähnchenmast. Seine Bio-Produkte verkauft er überwiegend im hofeigenen Laden. Doch seit der Ukraine-Krise stockt der Absatz. Zum Glück hat er mit der Jugendherberge Wunsiedel einen verlässlichen Großabnehmer. Doch von diesen könnte er noch mehr brauchen.

Ökolandbau sucht nach neuen Absatzwegen

Insgesamt 76 Hektar bewirtschaftet Andreas Ritter mit seinem Sohn in Markleuthen im Landkreis Wunsiedel. Der zertifizierte Bio-Betrieb verzichtet beim Anbau seines Gemüses auf chemisch-synthetische Pestizide, mineralischen Stickstoffdünger und hat seine Tierzahl so reduziert, dass das Grundwasser geschont wird und die Tiere viel Auslauf haben. Auch deren Futter kommt aus ökologischer und zum großen Teil aus eigener Produktion. Auf den ökologisch bewirtschafteten Wiesen und Feldern fühlen sich Insekten, Vögel und andere Wildtiere besonders wohl. Auch Humusaufbau und die Bodenfruchtbarkeit werden dort gefördert, was wiederum das Klima schützt. Wegen dieser Vorteile für die ganze Gesellschaft hat sich Bayern zum Ziel gesetzt, dass bis 2030 knapp ein Drittel aller landwirtschaftlichen Flächen ökologisch bewirtschaftet werden sollen. Die Zahl der Bio-Betriebe wächst auch, aktuell liegen wir bei etwa 13%. Deshalb müssen neue, zuverlässige Absatzwege gefunden werden.

Regionale Lieferketten schmieden

Dazu Andreas Ritter: „Wir setzen einen Großteil unserer Ware im eigenen Hofladen ab. Die Nachfrage kann hier jedoch stark schwanken. Um das Risiko zu streuen, suchen wir immer wieder nach weiteren Großabnehmern, wie die Jugendherberge Wunsiedel oder lokalen Gastronomiebetrieben. Doch es ist oft viel Überzeugungsarbeit zu leisten, um Küchenbetreibenden die Vorteile und den Wert von Bio-Lebensmitteln zu vermitteln und sie dazu zu bewegen, vielleicht etwas mehr für lokale Bio-Produkte auszugeben. Wir wünschen uns hier mehr Unterstützung.“

Bio-Anteil in Kantinen steigern

Für Thomas Lang, erster Vorsitzender der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern, hat die bayerische Staatsregierung den entscheidenden Hebel in der Hand: „Jeden Tag werden in Bayern 1,8 Millionen Mahlzeiten in Behörden, Krankenhäusern, Schulen und Kitas ausgegeben. Die Verbraucherinnen und Verbraucher schätzen Bio, das hat der steile Anstieg beim Absatz während Corona gezeigt. Doch nun haben sie nicht mehr die Wahl, denn nur 1% der Lebensmittel in den genannten Einrichtungen ist Bio. Wir sind deshalb der Meinung, dass in allen öffentlichen Einrichtungen mindestens 50% ökologisch erzeugte Produkte verwendet werden sollten. Dadurch haben die Erzeuger sichere Absatzwege und es wird ein deutlicher Anreiz für mehr Umstellung auf Bio gesetzt. Die Staatsregierung hat sich das Ziel 30% Bio gesetzt, nun braucht die Bio-Landwirtschaft klare Unterstützung bei dem Ziel ihre Erzeugnisse verlässlich in der Region absetzen zu können.“

Unterstützung durch das Land für lokale Produkte

Martin Schöffel, CSU-Landtagsabgeordneter aus Wunsiedel und stellvertretender Vorsitzender des Agrarausschusses: „Ich habe großen Respekt für die Familie Ritter und ihren breit aufgestellten Betrieb. Die Ökolandbau-Fläche im Landkreis Wunsiedel ist schon deutlich über dem Landesdurchschnitt. Die Initiativen von Diakonie und des Landkreises werden sicher zur Verbesserung des Absatzes der lokalen Produkte beitragen, wir konnten diese bereits mit Landesmitteln unterstützen und ich werde mich auch weiterhin für den Absatz lokaler Produkte stark machen.“

Mehr Infos unter: www.lvoe.de/agrarpolitik/bayerische-landtagswahl-2023