Mehr bayerischer Bio-Fisch in der Betriebskantine?
Christoph Skutella, FDP-Landtagsabgeordneter und Direktkandidat für den Landkreis Weiden in der Oberpfalz für die Landtagswahlen am 8. Oktober, hat heute einen der wenigen Bio-Karpfenteich-Betriebe in Bayern besucht: den Naturland-Betrieb Kumpfmühle in Nabburg. Aktuell wirtschaften etwa 3% der bayerischen Teichwirte gemäß der Bio-Richtlinien, gleichzeitig ist die Nachfrage nach regionalem Bio-Fisch hoch. Eine neue Fördermaßnahme des bayerischen Landwirtschaftsministeriums will Anreize zur Umstellung schaffen.
Christoph Skutella, der als FDP-Landtagsabgeordneter Mitglied im Agrarausschuss ist, zeigte sich beeindruckt von der nachhaltigen Teichbewirtschaftung, die sowohl festfleischigen, schmackhaften, regionalen Fisch erzeugt, als auch für Libellen, Vögel und Frösche wertvolle Lebensräume bietet.
Teichwirt Wolfgang Seegerer erklärte den Besuchern, was alles zu den Bio-Auflagen gehört: „Wir verwenden biologisch erzeugtes Futter, verzichten auf Hormone bei der Produktion der Nachzucht, bieten mehr Platz in den Teichen für die Fische und lassen einen Teil der Uferzonen mit flachen Röhrichten bewachsen. Das alles führt dazu, dass die Fische im Bio-Teich langsamer wachsen und ihr Fleisch sehr fest und äußerst fettarm ist. Aber auch der Ertrag ist etwas niedriger als in einem herkömmlichen Teich. Einen Teil können wir durch höhere Preise ausgleichen, aber noch nicht alles.“
Es gibt einige Teichwirte, die gerne auf Bio umstellen würden, vor allem weil die Nachfrage aus den Kantinen der Bio-Städte Regensburg, Nürnberg und München hoch ist. Doch um diese Nachfrage decken zu können braucht es größere Mengen Bio-Karpfen. Eine Fördermaßnahme des bayerischen Landwirtschaftsministeriums soll nun Anreize schaffen, damit mehr Betriebe umstellen.
Thomas Lang, erster Vorsitzender der LVÖ Bayern e.V. sagt: „Wir begrüßen es sehr, dass das bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die Bio-Teichwirtschaft ankurbeln will. Doch die neue Fördermaßnahme ist zu schwach, die angebotenen Fördersätze nicht attraktiv. Deshalb befürchten wir, dass die Maßnahme kaum angenommen werden und ins Leere laufen wird. Wer mehr regionalen Bio-Fisch in Bayerns Kantinen und Mensen sehen möchte, muss eine glaubwürdige Fördermaßnahme entwerfen und nicht auf halber Strecke stehen bleiben.“
„Die Vermarktung von Bio-Karpfen ist eine Chance für die Teichwirtschaft in der Oberpfalz“, sagt Christoph Skutella (FDP). „Dieses Potential kann durch Erschließen neuer Absatzmärkte genutzt werden. Auch beim Thema Fischotter hoffen wir als FDP, dass durch die Änderung der Artenschutzrechtlichen Ausnahmeverordnung eine Entnahme zur Abwendung ernster fischwirtschaftlicher Schäden einfacher wird.“