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10. Juli 2023

Kundgebung gegen die Deregulierung der Neuen Gentechniken

Gegen die Liberalisierung der sogenannten Neuen Gentechniken und für ein gentechnikanbaufreies Bayern protestierte heute ein breites Bündnis von landwirtschaftlichen sowie Umwelt- und Naturschutzve...
Auf dem Bild: Kundgebung vor dem Europäischen Patentamt in München am 10. Juli 2023

Gegen die Liberalisierung der sogenannten Neuen Gentechniken und für ein gentechnikanbaufreies Bayern protestierte heute ein breites Bündnis von landwirtschaftlichen sowie Umwelt- und Naturschutzverbänden vor dem Europäischen Patentamt in München. Der am 5. Juli von der EU-Kommission vorgelegte Gesetzentwurf sieht vor, künftig Neue Gentechniken für den Einsatz in der Landwirtschaft freizugeben - ohne Prüfung, ohne Zulassung und ohne Kennzeichnung. Damit bekämen wenige große Konzerne einen Freifahrtschein für gentechnisch verändertes Saatgut und die damit verbundenen Patente.

Bei den Landwirtinnen und Landwirten würde diese Neuregelung zu neuen Abhängigkeiten führen. Für die Verbraucherinnen und Verbraucher, die Gentechnik auf dem Teller mehrheitlich ablehnen, wäre die Wahlfreiheit Geschichte. Der ökologische Landbau würde stark ausgebremst. Und das alles, obwohl die bisherigen Verfahren der Gentechnik auch nach jahrzehntelanger Forschung keines ihrer großen Versprechungen einlösen konnten und es höchst unwahrscheinlich ist, dass die Neuen Gentechniken diese Versprechungen in Zukunft erfüllen werden.

Die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ) war auf der Kundgebung dabei. Thomas Lang, 1.Vorsitzender der LVÖ: „Die EU-Kommission lobt sich dafür in ihren Vorschlägen anzuerkennen, dass der Ökologische Landbau gentechnikfrei ist. Doch es bleibt völlig offen, wie das umgesetzt werden soll, wenn es keine Vorgaben zur Rückverfolgbarkeit und Koexistenz gibt. Nach der "Farm to Fork" Strategie will Europa 25% Ökolandbau bis 2030 in Europa umzusetzen. Mit diesen Vorschlägen zur Gentechnik-Gesetzgebung vollzieht die Kommission aber eine Vollbremsung und streut Verunsicherung. Dabei zählt jeder Tag, um durch den Öko-Landbau Artenvielfalt, fruchtbare Böden, sauberes Wasser und den Klimaschutz zu fördern.“