Bayern kann mehr -- Agrarbündnis Bayern demonstriert vor der Staatskanzlei für eine bessere Agrarpolitik
Gemeinsam mit Umwelt-, Tierschutz und landwirtschaftlichen Verbänden demonstrierte die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ Bayern) am Freitag, den 16. April 2021 vor der bayerischen Staatskanzlei für eine Agrarpolitik, die Höfe, Umwelt und Tiere besser schützt. „Der Freistaat Bayern ist in der Verantwortung, bei agrarpolitischen Verhandlungen auf Bundesebene sein Gewicht in die Waagschale zu werfen und kann auch selbst noch mehr für eine enkeltaugliche Landwirtschaft tun“, stellt Hubert Heigl, erster Vorsitzender der LVÖ Bayern, fest. Der Ökolandbau bietet vielen bayerischen Betrieben eine gute wirtschaftliche Perspektive, ist Vorbild für artgerechte Tierhaltung, schont Boden, Gewässer und Klima, fördert die Artenvielfalt und produziert hochwertige Lebensmittel. Bio-Verarbeitungsunternehmen setzen auf faire Partnerschaften und schaffen gute Arbeitsplätze im ländlichen Raum. Immer mehr Menschen sehen diese Vorteile und entscheiden sich beim Einkauf für Bioprodukte.
„Die Bayerische Staatsregierung muss sich klar zu Bio als Goldstandard der Landwirtschaft bekennen und alles dafür tun, dass wir das im Bayerischen Naturschutzgesetz verankerte Ausbauziel von 30% Ökolandbau bis 2030 erreichen“, fordert Heigl. „Rein auf regionale Herkunft zu setzen, führt nicht zu mehr Tierwohl und Umweltschutz“, so Heigl weiter, „neben der Herkunft sind die Qualität und Produktionsweise entscheidend – Bio als umfassendes Konzept setzt hier den Maßstab.“ Diese Erkenntnis muss sich in der Kommunikation der Staatsregierung und in der Politik niederschlagen, sei es bei der Ausgestaltung von Fördermaßnahmen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik oder in den Vorgaben für staatliche Kantinen. Für diese brauchen wir einen vorgegebenen 25%-Mindestanteil für Bio und einen Stufenplan für das Bayerische Biosiegel.
Auf keinen Fall dürfen Bio-Betriebe, die bereits jetzt vorbildlich wirtschaften, durch falsche und kurzsichtige politische Entscheidungen benachteiligt werden. So wäre eine Erhöhung der Mehrwertsteuer zur Finanzierung des notwendigen Umbaus der Tierhaltung kontraproduktiv, weil dadurch der höchste Aufschlag genau auf diejenigen Produkte erhoben würde, die bereits hohe Tierhaltungsstandards umsetzen.