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20. Dezember 2022

Schweine brauchen Licht, Luft und Bewegung

Der aktuell geltende Umgang mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) stellt für die ökologische Schweinehaltung eine akute Bedrohung dar. Die LVÖ Bayern fordert: Die ASP darf im EU-Gesundheitsrecht...

Der aktuell geltende Umgang mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) stellt für die ökologische Schweinehaltung eine akute Bedrohung dar. Die LVÖ Bayern fordert: Die ASP darf im EU-Gesundheitsrecht nicht mehr in Kategorie A eingestuft werden! Außerdem setzt sich die LVÖ weiterhin für die Entwicklung eines Impfstoffes ein.

Viel Tageslicht, natürliche Belüftung und Auslauf sind essenzieller Bestandteil der ökologischen Schweinehaltung. Die schweinehaltenden Betriebe in der ökologischen Landwirtschaft garantieren mit modernen Ställen höchste Tierwohlansprüche. Doch diese Form der Haltung gerät aktuell in Gefahr, wenn sich der Betrieb in einem Gebiet befindet, das von der Afrikanischen Schweinepest bedroht ist. Es drohen dann durch AmtstierärztInnen verhängte Aufstallungsgebote. Für die ökologische Haltung würde dies das Aus bedeuten, denn Bio-Ställe sind in der Regel nicht auf eine geschlossene Haltung ausgerichtet.

Leider hat ein Sonderforschungsbericht des bayerischen Umweltministeriums versäumt klarzustellen: Das größte Risiko eines Eintrags der ASP in Schweinebestände stellt der Mensch dar. Das Risiko eines Eintrags durch Wildtiere in Freiland- und Auslaufhaltungen ist dagegen zu vernachlässigen. Die aktuell gültigen Sicherheits-Anforderungen der Schweinehaltungshygieneverordnung für Auslauf- und Freilandhaltungen sind deshalb völlig ausreichend und genügen auch den unionsrechtlichen Vorgaben. Darüber hinaus gilt: Die Afrikanische Schweinepest ist bereits 2014 erstmals in der Europäischen Union aufgetreten. Inzwischen kann die ASP in der EU als endemisch betrachtet werden.

Deshalb, und weil die ASP von der Wissenschaft als niedrig kontagiös eingestuft wird, fällt die ASP im europäischen Gesundheitsrecht nicht mehr in Kategorie A. Außerdem setzt sich die LVÖ weiterhin für die Entwicklung eines Impfstoffes ein.

Die LVÖ Bayern hat von der ASP-Expertin Dr. med. vet. Anita Idel eine fachliche Stellungnahme zum bayerischen ASP-Sonderforschungsbericht erstellen lassen. Bei Interesse kann diese bei Maria Hohenester angefordert werden.