Mehr Bio außer Haus: Hebel für zukunftsfähige Ernährung jetzt umlegen!
„Mehr Bio in Kitas und Seniorenheimen, Wirtshäusern und Restaurants: Das ist ein starker Hebel, um unser Ziel von 30 Prozent Bio in Bayern bis 2030 zu realisieren. Es wird Zeit, den Hebel endlich mit Schwung in Bewegung zu setzen, in der Gemeinschaftsverpflegung wie auch im Hinblick auf die Individualgastronomie!“, so Hubert Heigl, 1. Vorsitzender der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ) anlässlich des Besuches von Staatsministerin Michaela Kaniber auf der Messe BioFach in Nürnberg. Heigl weiter: „Ein wichtiger Impuls für mehr Bio in den Küchen muss aus der Politik kommen. Besonders im Verantwortungsbereich der öffentlichen Hand sind klare Vorgaben für den Einsatz von Bio-Lebensmitteln nötig – als wesentlicher Beitrag zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Ernährung.“
Immer mehr Menschen wünschen sich ökologisch erzeugte Lebensmittel, am besten aus der eigenen Region. Das gilt natürlich auch dann, wenn sie nicht zu Hause essen. Mehr Bio gerade auch in der Gemeinschaftsverpflegung ist machbar: Das zeigen Länder wie Österreich, Dänemark oder Frankreich genauso wie zahlreiche Beispiele aus Deutschland. Dort, wo ein entsprechendes Bio-Angebot zu finden ist, wird es sehr gut angenommen.
Die Bio-Stadt München hat z.B. bereits einen Anteil von mindestens 50% Bio-Lebensmittel in den städtischen Kitas realisiert, steigert den Bio-Anteil in den städtischen Kantinen sowie bei Empfängen stetig, unterstützt Gastronomen mit der Initiative „Zu Tisch“ bei der Vermittlung von Bio-Betrieben aus der Region und vieles mehr. Auch in der Bio-Stadt Nürnberg werden die klaren Beschlüsse des Stadtrats, Bio in allen städtischen Bereichen zu fördern, erfolgreich umgesetzt. Hier liegt z.B. der Bio-Anteil in den Kitas bereits bei 75% und in den Schulen bei 20%.
Einige gute Beispiele gibt es auch bereits in bayerischen Firmenkantinen, in denen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich über ein nachhaltiges Mittagessen mit Zutaten aus ökologischer Landwirtschaft freuen können.
Klare Vorgaben und Beschlüsse für mehr Bio
Hubert Heigl: „Um den Absatz von Bio zu steigern, dürfen wir uns nicht nur auf den individuellen Einkauf im Supermarkt konzentrieren. Wir brauchen das große Potenzial der Gemeinschaftsverpflegung und der Gastronomie überhaupt als Absatzmarkt für bayerische Bio-Produkte. Das Erfolgsrezept für mehr Bio in den Küchen der Gemeinschaftsverpflegung besteht im Wesentlichen aus zwei Punkten: Klare Vorgaben für den Bio-Warenanteil plus eine entsprechende, langfristig angelegte Beratung der Küchenleiterinnen und -leiter zur Verwendung von Bio-Lebensmitteln wie auch zur Kommunikation des Angebots an die Tischgäste. Die bayerische Staatsregierung, die Kommunen und auch alle anderen Träger von Verpflegungseinrichtungen, wie zum Beispiel die Kirchen, haben es in der Hand: Mit einem klaren Bekenntnis zu mehr Bio in der Gemeinschaftsverpflegung und einer konsequenten praktischen Umsetzung schaffen sie gesellschaftlich erwünschte Realitäten.“
Auch für Wirtshäuser, Festzelte, Restaurants und Cafés bietet Bio große Chancen. Die bereits erfolgreichen Bio-Restaurants und Bio-Hotels zeigen: Die Gäste wissen ein Bio-Angebot in der Gastronomie zu schätzen.
Vielfältiges Angebot
Am von der alp Bayern organisierten Gemeinschaftsstand bayerischer Bio-Aussteller konnte sich Staatsministerin Michaela Kaniber gemeinsam mit der bayerischen Bio-Königin Annalena I. bei ihrem Besuch auf der BioFach in Nürnberg vom Angebot bayerischer Bio-Lebensmittelhersteller für die Gastronomie überzeugen. Immer mehr Produkte sind bereits mit dem Bayerischen Bio-Siegel ausgezeichnet, das für einen besonders hohen Bio-Standard und regionale Herkunft steht. Hubert Heigl: „Ob Milch- oder Getreideprodukte, Obst, Gemüse oder Fleisch: Die bayerischen Bio-Hersteller stehen bereit mit ihrem vielfältigen Angebot auch an Großgebinden oder speziellen Aufbereitungen für die Gastronomie. Mit steigender Nachfrage wird sich hier das Angebot natürlich mit entwickeln.“