Bayern setzt klares Signal für den Ökolandbau
München-Allach, 27.07.2022 Mit großer Spannung erwartetet worden war die Bekanntgabe des neuen, ab 2023 gültigen Kulturlandschaftsprogrammes durch Staatsministerin Michaela Kaniber am Mittwoch. Mit diesem Programm werden freiwillige, mehrjährige Maßnahmen für Umwelt und Naturschutz in der Landwirtschaft honoriert. Dazu gehört auch der Ökolandbau, der ab 2023 mit höheren Prämien unterstützt wird. Bayern schöpft damit den vom Bund vorgegeben Rahmen voll aus. „Mit dem neuen Kulturlandschaftsprogramm setzt Bayern ein deutliches Zeichen pro Ökolandbau. Ein Zeichen das gerade jetzt notwendiger und angebrachter ist denn je. Die förderpolitischen Weichen sind für den Ökolandbau in Bayern nun deutlich auf Wachstumskurs gestellt“, so Hubert Heigl, erster Vorsitzender der LVÖ Bayern.
Hoher Stellenwert des Ökolandbaus
Das bayerische Kulturlandschaftsprogramm ist eingebettet in ein komplexes System aus EU-, Bundes- und Landesvorgaben zur Förderung der Landwirtschaft. Zentral dabei ist stets die Honorierung des Mehraufwandes für erbrachte gesellschaftliche Leistungen wie Tierwohl, Gewässerschutz, Artenvielfalt, Humusaufbau, Klimaschutz und Kulturlandschaft. „Durch seinen Systemansatz erbringt der Ökolandbau zahlreiche dieser Leistungen. Dass die Honorierung dieser Leistungen durch das neue Kulturlandschaftsprogramm angemessen erfolgt, zeigt den Stellenwert, den Bayern dem Ökolandbau bei der Entwicklung hin zu mehr nachhaltiger Landwirtschaft beimisst“, so Hubert Heigl weiter.
Maximale Förderhöhe für Öko-Acker und Öko-Grünland ausgeschöpft
Insgesamt können Bio-Landwirte durch das Gesamtpaket von Direktzahlungen, Eco-Schemes, Ökoprämie und weiteren Kulturlandschaftsmaßnahmen wie „extensive Grünlandbewirtschaftung“ und „Humuserhalt“ attraktive Förderpakete zusammenstellen und gleichzeitig noch mehr für die Umwelt tun. Künftig wird Öko-Grünland (Beibehaltung) mit 284 Euro/ha gefördert und Öko-Ackerflächen mit 314 Euro/ha. Den Förderrahmen voll auszuschöpfen war eine zentrale Forderung der LVÖ. Die unterschiedlichen Prämienhöhen gehen zurück auf die Rahmenhöhen, die vom Bund vorgegeben werden und auf die Bayern um die maximal zulässigen 30% aufschlägt. Allein durch diese Erhöhung der Beibehaltungsprämien auf den aktuell gut 400.000 ha Ökolandbau in Bayern stehen dem Ökolandbau so mehr als 10 Millionen Euro pro Jahr zusätzlich zur Verfügung. So können Betriebe des ökologischen Landbaus die Kürzungen in der ersten Säule größtenteils ausgleichen. Die Auswirkungen der gesamten Reform auf den Ökolandbau müssen in den nächsten Jahren im Rahmen der Evaluation bewertet werden.
Bayerns Landwirtschaft wird resilienter
Das Signal pro Ökolandbau wird auch bei den Betrieben ankommen, die auf Bio umstellen wollen. „Zahlreiche Landwirtinnen und Landwirte spielen mit dem Gedanken ihre Flächen künftig ökologisch zu bewirtschaften. Die positiven Impulse aus der Förderpolitik zeigen nun klar, dass dies der richtige Weg ist. So rückt das Ziel in Bayern bis 2030 30% Ökolandbau zu haben wieder in greifbare Nähe. Mit jedem Hektar mehr Ökolandbau wird Bayerns Landwirtschaft ein Stück resilienter gegen Klima-, Arten- und Ernährungskrise gemacht“, so Hubert Heigl.