Bayern muss mit Kulturlandschaftsprogramm jetzt in den Umbau der Landwirtschaft investieren
Ende März treffen sich in einer Videokonferenz die Agrarministerinnen und Agrarminister der Länder. Auf der Tagesordnung steht unter anderem die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2023. Zwar wurde der Nationale Strategieplan Deutschlands für die GAP bereits bei der Europäischen Kommission eingereicht. Doch die darin enthaltenen Ländermaßnahmen der so genannten zweiten Säule sind noch nicht fertig ausgestaltet. Die finanziellen Mittel in der zweiten Säule werden in der kommenden Förderperiode stark ansteigen. Diese Mittel müssen die Länder für den Umbau der Landwirtschaft hin zu einer nachhaltigen Sicherung der Ernährungssouveränität nutzen. Dafür gilt es jetzt die Weichen richtig zu stellen.
Produktion und Umweltschutz auf der Fläche vereinen
Wie können wir unsere Ernährung nachhaltig sichern und gleichzeitig Klima-, Wasser-, Boden-, Biodiversitätsschutz und Tierwohl vereinen? Die Grundlage dafür sind resiliente Ökosysteme auf unseren Wiesen und Äckern. Der Ökolandbau praktiziert das seit Jahrzehnten erfolgreich. Er vereint Umwelt- und Naturschutzziele und Lebensmittelproduktion auf der Fläche. Dabei entwickelt sich die ökologische Landwirtschaft ständig weiter und ist wissenschaftlich erwiesenermaßen die Form der Landwirtschaft, mit der wir uns gut ernähren und gleichzeitig Böden, Wasser und Artenvielfalt schützen können. Deshalb hatte der Ökolandbau in der bisherigen Agrarförderung zurecht das Prädikat green by definition. Gleichzeitig ist er unabhängiger von energieintensiven Dünge- und Pflanzenschutzmittelanwendungen.
„Wir begrüßen, dass auch das bayerische Landwirtschaftsministerium die Idee befürwortet, die Produktion von Lebensmitteln mit Klima- und Umweltschutzzielen auf der Fläche zusammen zu bringen“, sagt Hubert Heigl, erster Vorsitzender der LVÖ Bayern. „Um auf diesem Weg erfolgreich voranzuschreiten, brauchen wir 2023 eine eindeutige und kraftvolle Unterstützung für den Ökolandbau“, so Heigl weiter.
Ökolandbau bestmöglich unterstützen
Denn durch die GAP-Reform gerät gerade der Umbau hin zu mehr Ökolandbau unter Druck. Viele Expertinnen und Experten haben darauf hingewiesen, dass durch die Auswirkungen der sogenannten Eco-Schemes in der ersten Säule der Ökolandbau stark benachteiligt wird, anstatt ihn den nationalen und bayerischen Ausbauzielen gemäß zu fördern. Deshalb müssen die Bundesländer jetzt die Ausgestaltung der Zweite-Säule-Maßnahmen nutzen und dort die höchstmögliche Förderung für den Ökolandbau einplanen. Nur so werden die Gemeinwohlleistungen des Ökolandbaus ausreichend gewürdigt und Bäuerinnen und Bauern motiviert umzustellen. Nur so gelingt es uns langfristig Lebensmittelversorgung und intakte Ökosysteme zusammenzuführen.